Eine echte Nahrungsmittelallergie haben wenige - Intoleranzen werden fehlinterpretiert
Allergologen, jene Fachärzte, die sich mit Allergien und ihrer Wirkung auf den Körper beschäftigen, sind schon länger der Meinung, dass viele Menschen ihre angebliche Nahrungsmittelallergie gar nicht haben. Sie interpretieren lediglich die Signale ihres Körpers falsch. Auch ihre Hausärzte machen es sich oft schlicht zu einfach.
Das Problem liegt im Verständnis des Sachverhaltes. Eine echte Allergie und eine Intoleranz ist nicht dasselbe. Bei einer Allergie reagiert der Körper auf sogenannte Allergene. Dies sind Stoffe, die eigentlich völlig harmlos sind, vom Immunsystem aber irrtümlicherweise als Angreifer erkannt werden. Die Abwehrkräfte werden daraufhin aktiv und richten sich aktiv gegen die Allergene. Bei der echten Nahrungsmittelallergie sind es Eiweißmoleküle in einer Speise oder einem Getränk, die diese Reaktion provozieren.
Wer dagegen nur eine Intoleranz hat, dessen Immunsystem wird beim Verzehr des bestimmten Produktes überhaupt nicht aggressiv. Es handelt sich in diesem Fall um einen Enzymmangel bei der Verdauung. Der Verdauungstrakt ist durch den Mangel an einem bestimmten Enzyms nicht in der Lage, den ankommenden Nahrungsbrei vollständig abzubauen. Was unverarbeitet bleibt, wird dann meist von Bakterien im Darm bearbeitet und das kann zu Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall führen.
Während eine echte Nahrungsmittelallergie durchaus lebensbedrohlich werden kann, ist eine Intoleranz in der Regel einfach nur unangenehm. In den USA zeigte eine Studie, dass 13 Prozent aller Bürger denken, sie seien von der Allergie betroffen, doch ganze zehn Prozent hatten bei genauerer Überprüfung nur eine Intoleranz gegen bestimmte Nahrungsmittel. Ob wirklich eine Allergie vorliegt, kann inzwischen einfach durch Hauttests ermittelt werden. Zudem kann in einer Blutprobe nach den Antikörpern gesucht werden, die auf die Allergene reagieren.
Quelle
- http://derstandard.at/1363706759411/In-vieler-Munde-Lebensmittel-Unvertraeglichkeiten Abgerufen am 17. April 2013