Anfälligkeit für Lebensmittelallergien ist je nach Ethnie anders
Eine Studie aus den USA zeigt eine ungleiche Allergie-Verteilung und ein Defizit bei der Versorgung betroffener Kinder
Forscher aus den USA haben eine Studie zum Thema Lebensmittelallergien gemacht. Dafür erhoben sie die Daten von rund 800 Kindern mit verschiedenen ethnischen Wurzeln.
Unterschiedliche Allergien
Die Jungen und Mädchen wurden vom ersten bis zum 17. Lebensjahr begleitet und es zeigte sich früh, dass Kinder mit europäischen Wurzeln andere Allergien bekamen als Kinder mit afro- und lateinamerikanischen Wurzeln. Letztere litten gehäuft an Allergien gegen
- Fisch,
- Meeresfrüchte,
- Soja und
- Mais.
Die "weißen" Kinder hatten mit diesen Lebensmitteln kaum Probleme, dafür aber mit Nüssen. Alle Nussarten, die auf Bäumen wachsen, wie
führen bei immer mehr der Kinder zu allergischen Reaktionen. Insgesamt entwickelten 45,5 Prozent eine Allergie gegen "Tree nuts". Bei afroamerikanischen Kindern lag die Zahl dagegen nur bei 18,5 Prozent und bei lateinamerikanischen Kindern bei 25,3 Prozent. Für Erdnüsse allein stieg die Prozentzahl sogar auf 65 Prozent.
Defizite bei der Versorgung
Besonders interessant war für die Forscher auch die allergische Reaktion auf Weizen. Diese trat nur bei afroamerikanischen Kindern verstärkt auf. 23,2 Prozent entwickelten schwere Allergien bei Weizen, während weiße und lateinamerikanische Kinder nur in 7,4 Prozent der Fälle diese Sorgen bekamen.
Die Forscher vermuten, dass hier der Grund für die gestiegene Zahl von anaphylaktischen Schocks in der afroamerikanischen Bevölkerung liegt. Da Weizenbrot für US-Bürger fast täglich auf den Tisch kommt, erklärt das die steigende Zahl der Einweisungen in die Notaufnahme bei Afroamerikanern. Die Studie zeigte zudem ein Defizit bei der Versorgung betroffener Kinder.
- Das Gesundheitsfürsorgeprogramm der USA ("Medicaid") half 55 Prozent der afroamerikanischen Kindern. Sie kamen aus einkommensschwachen Familien und erhielten daher Unterstützung.
- Bei den lateinamerikanischen Kindern half Medicaid 18 Prozent und
- bei den weißen Kindern elf Prozent.
Passend zum Thema
- Neue Lebensmittelallergie: Weizen-Unverträglichkeit durch Anstrengung
- Lebensmittel-Unverträglichkeiten - Allergien durch Essen
- Der feine Unterschied: Lebensmittelallergie und Unverträglichkeit auseinanderhalten
- Was Eltern mit lebensmittelallergischen Kindern beachten sollten
- Allergiker aufpassen! Cashew-Nüsse sind oft in Fertiglebensmitteln verborgen
- Kinder mit Nahrungsmittelallergien können unter verzögertem Wachstum leiden
- Nahrungsmittelallergien verringern die Lebensfreude von Kindern
Quelle
- http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/71579/Lebensmittelallergien-unterscheiden-sich-nach-Ethnie Abgerufen am 5. Dezember 2016