Anfälligkeit für Lebensmittelallergien ist je nach Ethnie anders

Eine Studie aus den USA zeigt eine ungleiche Allergie-Verteilung und ein Defizit bei der Versorgung betroffener Kinder

Von Cornelia Scherpe
5. Dezember 2016

Forscher aus den USA haben eine Studie zum Thema Lebensmittelallergien­ gemacht. Dafür erhoben sie die Daten von rund 800 Kindern mit verschiedenen ethnischen Wurzeln.

Unterschiedliche Allergien

Die Jungen und Mädchen wurden vom ersten bis zum 17. Lebensjahr begleitet und es zeigte sich früh, dass Kinder mit europäischen Wurzeln andere Allergien bekamen als Kinder mit afro- und latein­amerikanischen Wurzeln. Letztere litten gehäuft an Allergien gegen

Die "weißen" Kinder hatten mit diesen Lebensmitteln kaum Probleme, dafür aber mit Nüssen. Alle Nussarten, die auf Bäumen wachsen, wie

führen bei immer mehr der Kinder zu allergischen Reaktionen. Insgesamt entwickelten 45,5 Prozent eine Allergie gegen "Tree nuts". Bei afroamerikanischen Kindern lag die Zahl dagegen nur bei 18,5 Prozent und bei lateinamerikanischen Kindern bei 25,3 Prozent. Für Erdnüsse allein stieg die Prozentzahl sogar auf 65 Prozent.

Defizite bei der Versorgung

Besonders interessant war für die Forscher auch die allergische Reaktion auf Weizen. Diese trat nur bei afro­amerikanischen Kindern verstärkt auf. 23,2 Prozent entwickelten schwere Allergien bei Weizen, während weiße und lateinamerikanische Kinder nur in 7,4 Prozent der Fälle diese Sorgen bekamen.

Die Forscher vermuten, dass hier der Grund für die gestiegene Zahl von anaphylaktischen Schocks in der afroamerikanischen Bevölkerung liegt. Da Weizenbrot für US-Bürger fast täglich auf den Tisch kommt, erklärt das die steigende Zahl der Einweisungen in die Notaufnahme bei Afroamerikanern. Die Studie zeigte zudem ein Defizit bei der Versorgung betroffener Kinder.

  • Das Gesundheitsfürsorgeprogramm der USA ("Medicaid") half 55 Prozent der afroamerikanischen Kindern. Sie kamen aus einkommensschwachen Familien und erhielten daher Unterstützung.
  • Bei den lateinamerikanischen Kindern half Medicaid 18 Prozent und
  • bei den weißen Kindern elf Prozent.