Eine Magenband-Operation bringt häufig bei einer Adipositas nicht den gewünschten Erfolg
Nach zahlreichen Einsätzen die Enttäuschung - Magenband bringt nicht den gewünschten Erfolg
Bei vielen Menschen, die an einer Adipositas, das heißt Fettleibigkeit, leiden wurde als letztes Mittel für eine Gewichtsreduzierung die sogenannte Magenband-Operation durchgeführt.
So gehört in Europa die Saint Pierre Universitätsklinik in Brüssel zu den führenden Kliniken. Hier wurde im Jahr 1992 das erste verstellbare Magenband implantiert. Doch leider ist der ganz große Erfolg einer solchen Operation ausgeblieben, denn langfristig kam es immer häufiger zu Komplikationen.
Probleme bei Magenband-Operationen
Man hatte in dem Zeitraum zwischen 1994 und 1997 bei 82 Patienten diese Operation durchgeführt, doch traten in den Folgejahren bei 29 Fällen leichtere und bei 32 schwerere Komplikationen auf, so dass man dann das Magenband wieder herausoperieren musste.
Heute besitzen von den 82 ehemaligen Patienten nur 36 das Magenband. Aber auch der große Gewichtsverlust, den man eigentlich erwartet hatte, stellte sich weniger ein. Zwar verringerte sich der BMI (Body-Maß-Index) von 41,6 auf ein Mittelmaß von 33,8 und die Patienten verloren auch 40 Prozent der überschüssigen Pfunde und sind zufrieden, aber so wurden andere Krankheiten dadurch nicht verringert, beziehungsweise stiegen noch an.
So litten vor der Operation 20 Patienten an Bluthochdruck, danach waren es 23 und auch die Zahl der Diabetiker beim Typ-2 verdoppelte sich. Auch leiden heute mehr an einer Schlafapnoe (Atemstillstand während des Schlafs), waren es früher nur zwei, so sind es heute sechs Patienten, die deshalb behandelt werden müssen.
Der Magenbypass als Alternative zum Magenband?
Eine Ursache dieser auftretenden Komplikationen könnte natürlich auch das zunehmende Alter sein. Deshalb haben sich Jacques Himpens und seine Mitarbeiter, die die European School of Laparoscopic Surgery gegründet haben, entschieden das Magenband nicht mehr einzusetzen.
Stattdessen beschlossen sie, den Patienten künftig einen Magenbypass zu legen, den man als Roux-en-Y-Magenbypass bezeichnet. Aber dieser Eingriff ist das letzte Mittel der Wahl, wenn alle anderen konservative Methoden zur Gewichtsreduktion nicht geholfen haben.
Quelle
- http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/45182/Adipositas_Haeufige_Langzeitkomplikationen_nach_Magenband-Op.htm Abgerufen am 24. März 2011