Eine Musiktherapie kann bei Tinnitus-Rauschen helfen

Hilfe bei Tinnitus - Heidelberger Modell wirkt sich auch positiv auf Herz und Kreislauf aus

Von Viola Reinhardt
16. November 2009

Tinnitus kann sich bei den Betroffenen sowohl in tonalen als auch nicht-tonalen Geräuschen dauerhaft bemerkbar machen. Klingeln, Pfeifen oder Zirpen zählen hierbei zu den tonalen Geräuschen, hingegen ein Rauschen, Surren, Knacken oder Knistern zu den nicht-tonalen.

Eine Studie konnte nun dem therapeutischen Heidelberger Modell eine Wirksamkeit in der Behandlung dieser psychisch belastenden Beschwerde belegen. Hierbei handelt es sich um eine Musiktherapie, die bereits im Bereich der tonalen Geräusche erfolgreich eingesetzt wird, nun allerdings auch bei einem nicht-tonalen Rauschen tatsächlich positive Wirkungen bei den Betroffenen auslösen konnte.

Linderung der Symptome und gut fürs Herz

In einem Versuch mit 23 Probanden, die unter einem chronischen Tinnitus leiden, durchgeführt von dem Deutschen Zentrum für Musiktherapie, besserten sich bei 21 Teilnehmern die Beschwerden in einem deutlichen Ausmaß. Fünf Tage hintereinander nahmen die Probanden an der Musiktherapie nach dem Heidelberger Modell teil und konnten selbst sechs Monate nach der Behandlung keine neue Verschlechterung mitteilen.

Zudem wurde festgestellt, dass diese Therapieform sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System und einen hohen Blutdruck auswirkt. Besonders ein hoher Blutdruck scheint sich auf einen vorhandenen Tinnitus negativ auszuwirken, sodass aufgrund der Musiktherapie auch hier eine weitgehende Normalisierung der Werte und somit eine Verbesserung der Ohrgeräusche erzielt werden konnte.

Weitere Untersuchungen sollen ergründen, inwieweit das Herz-Kreislauf-System bei einem Tinnitus eine Rolle spielt, sowie ob sich Musik langfristig auf diese Beschwerde im positiven Sinne auswirkt.