Eine Sepsis überleben - Ärzte müssen früh eingreifen

Von Cornelia Scherpe
13. November 2012

Wenn bei einem Menschen die Sepsis ausbricht, dann schlägt das Immunsystem in blinder Wut um sich.

Hierbei handelt es sich um eine Reaktion der Abwehrkräfte, die so stark ausfällt, dass damit nicht nur Erreger durch Entzündungen vernichtet werden, sondern auch normales Gewebe. Eine gesunde Entzündung bleibt auf ein Areal beschränkt. Das Immunsystem errichtet quasi Straßensperren und tobt nur in dem abgegrenzten Bereich.

Doch schaffen es Erreger, die Sperren zu überschreiten und weitere Organe anzugreifen, zieht das Immunsystem nach und die Entzündungen können den ganzen Körper betreffen. Hat die Sepsis erst einmal begonnen, dann muss der Arzt schnell handeln, denn in vielen Fällen schlagen die Entzündungen derart zu, dass die gesamten Vitalfunktionen betroffenen sein können.

Mit anderen Worten: man schwebt in Lebensgefahr. Eine Sepsis ist daher auch stets ein Notfall und muss im Krankenhaus betreut werden. Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass das schnelle Eingreifen von Ärzten essentiell ist, damit das Leben eines Patienten gerettet werden kann. Deutlich wird das an einer Weltstatistik. In Ländern mit schlechter medizinischer Betreuung sterben 76 Prozent aller Sepsis-Patienten.

In Ländern mit umfassender Betreuung kann diese Zahl bei 22 Prozent gehalten werden. Die jüngste Studie zeigte die Unterschiede zwischen der Versorgung in der EU und in den USA. 25.375 Patientendaten wurden insgesamt gesichtet. In den EU-Krankenhäusern starben 28,3 Prozent der Sepsis-Patienten, in den US-Kliniken lag man bei 41,1 Prozent. Die Überlebenschancen waren in den USA schlechter, da die Patienten zu spät behandelt werden.