Eine Sucht oder körperliche Abhängigkeit nach Zucker gibt es nicht

Ein starkes Verlangen kann man nach vielen Nahrungsmitteln haben; Zucker ist nicht ausschlaggebend

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
26. August 2010

In Großbritannien an der Swansea Universität, das ist die drittgrößte Universität in Wales mit 11.000 Studenten, hat Professor David Benton 160 bestehende Studien zu dem Thema "Abhängigkeit und Sucht nach Zucker" untersucht. Hierbei kam er zu dem Ergebnis, dass es keinerlei Anzeichen dafür bei den Menschen besteht, auch wenn Laborversuche mit Tieren dies vermuten ließ.

Tierversuche nicht auf den Menschen übertragbar

Hierbei hatte man den Ratten nachdem diese zwölf Stunden kein Futter bekamen, anschließend eine Zuckerlösung oder normales Futter angeboten. Nach einiger Zeit stellten die Forscher fest, dass die Tiere nach der Zuckerlösung süchtig waren. Aber man kann dies nicht auf den Menschen übertragen, sei es Menschen mit Übergewicht oder auch diejenigen, die an einer Essstörung mit Anfällen auf Heißhunger leiden, was man auch mit "Binge Eating Disorder" bezeichnet.

Man hatte bei den Tierversuchen festgestellt, dass im Gehirn der Botenstoff "Dopamin" ausgeschüttet wird, wenn die Tiere die Zuckerlösung bekamen. Dies geschieht auch bei Drogenkonsum, aber auch im alltäglichen Leben bei erfreulichen Situationen.

Heißhunger ist bei vielen Nahrungsmitteln möglich

Wenn man körperlich abhängig von Zucker wäre, so müsste man ein besonders starkes Verlangen nach Zucker haben, doch dies gibt es auch bei anderen Lebensmitteln, beispielsweise nach Pommes oder Currywurst. Auch hat man, zum Beispiel nach einer Diät, selten diese Heißhungerattacken, was gegen eine Sucht spricht.

Anders ist es bei Drogen, wo es immer wieder nach einer Abstinenz zu Rückfällen kommt. Eine weitere Erkenntnis ist, dass Zucker nicht mit Übergewicht in Zusammenhang steht, denn viele Studien zeigten, dass Menschen mit niedrigen Körpergewicht bei ihrer Ernährung einem hohen Anteil an Energie aus Zucker beziehen.