Eine Therapie gegen Akne kann dem Auge schaden

Von Cornelia Scherpe
15. Mai 2012

Menschen mit einer schweren Akne benötigen oft eine gezielte Therapie durch den Arzt. Häufig greift dieser auf eine sogenannte Isotretinoin-Therapie zurück.

Isotretinoin ist ein Medikament aus der inneren Medizin. Hier werden also keine Cremes oder ähnliches zur äußeren Anwendung eingesetzt, sondern Mittel in Pillenform. Isotretinoin soll die Talgdrüsen beeinflussen, damit diese weniger Talg produzieren und sich verkleinern. Allerdings kann dieses Mittel auch einige Nebenwirkungen provozieren. Besonders schnell betroffen ist das Auge und auf dieses Risiko sollte der Arzt unbedingt hinweisen. Einer von sieben Patienten entwickelt unter der Therapie eine Konjunktivitis, sprich eine Bindehautentzündung des Auges. Allerdings kann es auch zu trockenen Augen kommen oder zu Problemen, den Wechsel zwischen Hell und Dunkel zu verarbeiten. Sogar eine andauernde Verschlechterung der gesamten Sehkraft ist in einigen Fällen registriert.

Forscher aus Israel haben versucht, alle verfügbaren Studien in einer Meta-Analyse zusammen zu führen, um genaue Zahlen zu ermitteln. Sie sammelten die Daten von 15.000 behandelten Akne-Patienten. Wer eine Isotretinoin-Therapie erhalten hatte, der entwickelte in 13,8 Prozent der Fälle ein Problem mit den Augen. Diese Rate lag damit um 70 Prozent höher als bei einer gesunden Kontrollgruppe. Eine Bindehautentzündung entwickelten vier Prozent der Behandelten und trockene Augen sogar 4,3 Prozent. 1,4 Prozent hatten mit einem Hordeolum, umgangsprachlich Gerstenkorn genannt, zu kämpfen und bei einem Prozent kam es zu einer Blepharitis, einer Entzündung der Augenlider.