Eine Ursache von Alzheimer könnte Stress sein
Durch die Ausschüttung von Tau-Proteinen bei Stress könnte Alzheimer begünstigt werden
Wissenschaftler des Max-Planck-Institutes für Psychiatrie haben gemeinsam mit einem Forscherteam aus Portugal in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins "Journal of Neuroscience" eine Studie veröffentlicht, die sich mit der Entstehung von Alzheimer beschäftigt.
In Deutschland leiden etwa eine Millionen Menschen an dieser Demenzerkrankung. In unter 10 Prozent der Fälle ist die Ursache Vererbung. Bei über 90 Prozent der Alzheimererkrankungen kennt man die Ursache bis jetzt noch nicht.
Tau-Proteine als Auslöser von Alzheimer
Osborne Almeida, eine Autorin der Studie, vermutet, dass eine Ursache von Alzheimer Stress sein könnte. Im Tierversuch hatte sie Ratten einen Monat lang täglich eine Stunde lang unter Stress gesetzt. Entweder wurden die Ratten in einen überfüllten Käfig gesperrt oder auf eine vibrierende Unterlage gestellt. Das Ergebnis war, dass in den Rattengehirnen sogenannte Tau-Proteine hyperphosphorylierten.
Das heißt, an diesen Proteinen lagerten sich besonders viele Phosphate ab, was zu einer Verklumpung der Proteine führte und Nervenzellen im Hippocampus und in der präfrontalen Hirnrinde absterben ließ. Dadurch wurden die getressten Ratten vergesslich: Bereits gelernte Fähigkeiten hatten sie durch die Stressbelastung verloren.
Der selbe Proteinverklumpungseffekt findet bei der Alzheimererkrankung statt. Auch bei Alzheimer spielt das Tau-Protein eine große Rolle. Almeida sagt, wenn Stress eine Ursache von Alzheimer wäre, könnte man der Krankheit besser vorbeugen. Allerdings seien für einen belastbaren Beweis dieser Vermutung noch weitere Studien nötig.