Einfache Macke oder Zwangsstörung? Selbsttest kann erste Auskunft geben

Von Nicole Freialdenhoven
6. März 2014

Krankhaftes Händewaschen, dreifaches Kontrollieren der Herdplatte vor dem Verlassen der Wohnung, das Zählen von Treppenstufen: Wo hören Routinen auf und wo fangen Zwangsstörungen an? Mit diesen Fragen beschäftigen sich Psychologen schon lange.

Generell gilt, dass bestimmte Handlungen zu Zwangsstörungen werden, wenn der Betroffene selbst darunter leidet ohne sie abstellen zu können. Er weiß, dass es unsinnig ist, sich 20 mal am Tag die Hände zu waschen, kann es aber trotzdem nicht lassen und verfällt in regelrechte Angstzustände, wenn kein Waschbecken in der Nähe ist.

Dahinter stecken nach Ansicht der Psychologen meist Störungen im Serotoninhaushalt, die mit der Pubertät beginnen und im Erwachsenenalter ihren Höhepunkt erreichen. Wird aus einer harmlosen Macke eine Zwangsstörung, können Ärzte mit einer Serotonin-Therapie helfen, durch die die Ängste gemildert werden. Dazu wird meist auch eine Verhaltenstherapie angeboten. Die Behandlung kann sich über mehrere Jahre hinweg ziehen und die Rückfallgefahr bei zu frühem Absetzen des Medikamentes ist hoch.

Zwangsstörungen sind weit verbreitet

Zwangsstörungen gehören neben Depressionen, Phobien und Süchten zu den am häufigsten verbreiteten psychiatrischen Störungen. Etwa zwei bis drei Prozent der Bevölkerung sind von ihnen betroffen. Wer nicht sicher ist, ob die eigenen Macken eben nur Macken sind oder ob es sich möglicherweise schon um eine Störung handelt, kann im ersten Schritt einen von der Yale University entwickelten Selbsttest unter http://psychology-tools.com/yale-brown-obsessive-compulsive-scale/ durchführen.