Eingeborenensprache als TV-Sendung

Australien: Einheimische sollen Sprachvielfalt der Aborigines zum neuen Leben erwecken

Von Cornelia Scherpe
26. Mai 2010

In Australien hat sich ein Fernsehsender entschieden, den Kindern vorm heimischen TV-Gerät die Sprache der Aborigines beizubringen.

Das Sterben der Sprachvielfalt

Noch vor der Besiedlung durch "weiße Siedler" im 18. Jahrhundert hatten die Ureinwohner eine reiche Sprachenvielfalt. Man zählte damals circa 250 Sprachen und hunderte von Dialekten. Doch man zwang den Menschen die englische Sprache auf und sorgte so dafür, dass die Sprachkultur der Ureinwohner langsam auszusterben drohte. Heute gibt es nur noch etwa 60 Sprachen der Aborgines.

Dieser Entwicklung soll jetzt entgegengewirkt werden. Eine Sendung mit dem Titel "Waabiny Time" soll einer Zielgruppe von Drei-bis Sechsjährigen in spielerischer Art Worte der Aborgineskultur näher bringen. Die erste Staffel ist bereits gelaufen und hatte so hohe Einschaltquoten, dass es eine Wiederholung gibt.

Die Kritik der Sprachwissenschaftler

Sprachforscher melden sich jedoch kritisch zu Wort. Besser wäre es, die Kinder der jeweilige Stämme zu ermuntern, mit ihren Eltern und Großeltern die alten Sprachen zu praktizieren und damit lebendig zu halten. Sinnvoll sind auch Schulen, die einen Unterricht in beiden Sprachkulturen abhalten.