Eins von drei Broten endet in Österreich in der Mülltonne

Von Thorsten Hoborn
24. Juni 2009

Der Vorstand des Instituts für Abfallwirtschaft an der Universität für Bodenkultur beobachtet eine nachfrageinduzierte Überproduktion von Brot- und Backwaren, die aber nicht mit erhöhtem Konsum einhergeht.

So sei es nicht etwa der tatsächliche Verkauf, der darüber bestimmt wann und wie viel Brot nachgebacken wird. Vielmehr werden die vorgebackenen Brote ständig frisch gebacken, damit die Regale voll aussehen. Aber aufgrund der strengen Bestimmungen des Österreichischen Lebensmitterechts können nicht verkaufte Brot- und Backwaren nicht lange gelagert werden.

Somit müssten bereits zur Mittagszeit nicht verkaufte Brote entfernt werden. Abends werden dann sowohl in Großbäckereien als auch in kleinen Bäckereien kiloweise Brot weggeschmissen - durchschnittlich landen zwischen 30 und 40 Prozent der Tagesproduktion in der Biotonne. Ganz verschwendet ist die Brotlawine jedoch nicht: 15 Prozent des Ausschusses werden zu Tierfutter und gehen an soziale Einrichtungen und ein Teil wird zu Biogas umgewandelt.