Einsame Bakterien verändern sich schneller - Behandlung mit Antibiotika nie vorzeitig beenden

Von Ingo Krüger
5. Mai 2014

Einsamkeit bekommt auch Bakterien nicht. Wie eine aktuelle Studie britischer Wissenschaftler zeigt, verhalten sich Keime anders, wenn sie alleine vorkommen. Sie neigen dann dazu, sich stärker zu verändern und probieren bei ihrer Teilung und Vermehrung verstärkt neue Varianten des eigenen Genoms aus. Dies ist für den Menschen gefährlich, da Antibiotika ihre Wirkung verlieren.

Vereinzelte Bakterien, die Überbleibsel einer Behandlung mit einem Antibiotikum sind, erhöhen mit ihren Mutationsversuchen die Wahrscheinlichkeit, eine Resistenz zu entwickeln. Kranke sollten daher eine Antibiotikabehandlung auch nach dem Abklingen der Hauptsymptome nicht vorzeitig abbrechen. Sonst könnten ausgerechnet die wenigen überlebenden Erreger genau diejenigen sein, welche ihre Wandlungsfähigkeit erhöhen und eine Immunität gegen das Antibiotikum herausbilden.

Um festzustellen, wie viele andere Bakterien sich in ihrer Umgebung befinden, verwenden die Keime einen Signalstoff.