Eisenmangel behandeln, bevor er gefährlich wird

Von Cornelia Scherpe
12. Juli 2012

Ein wirklich bedenklicher Eisenmangel wird von den Ärzten "Eisenmangel-Anämie" genannt. Dies ist die häufigste Form der Anämie und führt als Hauptsymptom zu einer andauernden Müdigkeit. Die umgangssprachlich auch als "Blutarmut" bezeichnete Krankheit tritt bei circa 600 Millionen Menschen auf der Welt auf.

Durch eine Ernährung ohne ausreichende Mengen an Eisen kann sich der Blutfarbstoff Hämoglobin nicht richtig bilden. Diesen benötigen wir aber, um genügend Sauerstoff im Blut zu haben, denn Hämoglobin bindet diesen und trägt ihn durch das Blut zu allen Organen.

Menschen mit chronischem Eisenmangel erhalten oft Präparate, damit ihre Unterversorgung ausgeglichen werden kann. Präparate lohnen sich aber auch bei Menschen, die nur eine leichte Neigung zum Mangel zeigen, ohne bereits betroffen zu sein. Zu dieser wichtigen Erkenntnis gelangte eine Studie aus den USA. Alle 198 Frauen hatten einen Hämoglobin-Wert, der knapp über zwölf Gramm pro einem Deziliter Blut lag. Eigentlich spricht man in der Medizin erst ab einem Wert unter zwölf von einer wirklichen Mangelerscheinung. Trotzdem klagten dieser Frauen im Grenzbereich über das Hauptproblem der Müdigkeit. Sie erhielten nun entweder ein Placebo oder Eisen als Nahrungsergänzung. Der Wert des Hämoglobin stieg unter der tatsächlichen Behandlung im Schnitt um 0,28 Gramm pro einem Deziliter Blut und die Frauen fühlten sich vitaler. Die Müdigkeit ging bei vielen innerhalb von drei Monaten um 47,7 Prozent zurück. Allerdings fühlte sich auch die Placebogruppe deutlich besser. Auch wenn ihre Blutwerte sich nicht veränderten, ging das Symptom der Müdigkeit um 28,8 Prozent zurück.