Ende des Coffeeshop-Tourismus endgültig besiegelt

Von Katharina Cichosch
19. September 2012

Bekiffte Touristen auf den Straßen, dramatische Zwischenfälle, die mitunter sogar im Krankenhaus enden und der Vorwurf, die Niederlande würden dem illegalen Handel mit Haschisch und Marihuana Vorschub leisten - all dies veranlasste die Politik, den Verkauf von Haschisch an Ausländer deutlich zu beschränken. In Coffeeshops der südlichen Regionen beispielsweise haben deutsche Grenzgänger schon länger keinen Zutritt mehr.

Die Regelung wird nicht von allen positiv gesehen: Experten beklagen, dass das Besuchsverbot für Ausländer das Drogenproblem lediglich verlagere. Und tatsächlich sind zahlreiche Fälle bekannt, in denen das Haschisch nun einfach vor dem Coffeeshop verkauft wird als drin - allerdings dann illegal. Dabei sind neben Marihuana inzwischen auch zahlreiche härtere Rauschmittel zu haben.

Eine ganz andere Folge der Neuregelung: Zahlreiche Coffeeshops, die bisher auf die Einkünfte durch ausländische Käufer angewiesen waren, verlieren ihre Existenzgrundlage - mit den Besitzern auch zahlreiche Mitarbeiter. Die niederländische Regierung bleibt bei ihrem harten Kurs, ab 2013 sollen alle Coffeeshops landesweit nur noch mit einer speziellen Karte betretbar sein. Dabei müssen sich Haschisch-Konsumenten bei ihrer lokalen Behörde registrieren lassen, um den Ausweis zu erhalten. Weil dies jedoch längst nicht alle Betroffenen tun werden, könnte der Umsatz in den landesweiten Coffeeshops weiter zurückgehen.