Englands unbekannter Nordosten: Partystadt Newcastle upon Tyne

Von Nicole Freialdenhoven
27. Juli 2012

Den Geordies, den Bewohnern des industriell geprägten Nordostens Englands, eilt schon lange der Ruf voraus, besonders trinkfest zu sein. Nirgendwo wird dies deutlicher als in Newcastle upon Tyne, der Hauptstadt der früher von der Kohleindustrie geprägten Region Tyne & Wear. Wo sich früher die Bergbauarbeiter am freitäglichen "Zahltag" ihre Pints hinter die Binde kippten, zieht heute das junge Partyvolk bis in die Morgenstunden durch die Clubs der Stadt.

Nach dem Niedergang des britischen Bergbaus Anfang der 80'er Jahre versank die Region lange Zeit in Tristesse, ehe Newcastle mit großzügigen Fördergeldern aus dem verhassten London eine umfassende Modernisierung einleitete. Dazu gehörte auch die Entwicklung zur Partystadt, deren Zentrum der Bigg Market ist, der alte Gemüsemarkt der Stadt, der heute zum Ballermann von Newcastle geworden ist.

Das ewig kalte, windige Wetter macht den Einheimischen nichts aus: Die Geordie-Mädchen, so lästert man im Süden, erkennt man daran, dass sie auch im tiefsten Winter noch in Miniröcken und auf hochhackigen Sandalen durch die Straßen ziehen - ohne Strumpfhosen. Aufgewärmt wird sich immer wieder in den Clubs der Stadt, wo die Jägerbombs in Strömen fließen - die hochprozentige Mischung aus Red Bull und Jägermeister ist das Standard-Getränk von Newcastle.