Entdeckung des Penicillins hatte mehr Einfluss auf Beginn der sexuellen Revolution als die Pille

Von Laura Busch
31. Januar 2013

Der Ökonom Andrew Francis von der Emory University im US-Amerikanischen Bundesstaat Atlanta hat sich durch diverse medizinische Aufzeichnungen der 50er Jahre gearbeitet. Den Ergebnissen dieser Auswertung zufolge war es nicht die Empfängnisverhütung, die die sexuelle Revolution anstieß, sondern vielmehr die Erfindung des Penicillins.

Im Jahr 1939 gab es demzufolge besonders viele Fälle von Syphilis in den USA. Auch andere Geschlechtskrankheiten waren ungleich häufiger als heutzutage. Das Antibiotikum Penicillin wurde schon 1928 gefunden, doch erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es wirklich bekannt. Im folgenden Jahrzehnt konnte die Anzahl derjenigen, die an Syphilis starben, um 75 Prozent gesenkt werden. Als eine direkte Folge wurde man im Laufe der 50er Jahre deutlich enthemmter.

Die Daten, die Francis auswertete, belegen, dass uneheliche Kinder und Schwangerschaften bei sehr jungen Frauen nun sprunghaft anstiegen. Die Auswirkungen der Verhütungsmittel setzten später ein und verstärkten diesen bereits gesetzten Trend dann noch weiter.