Entstehung von Erinnerungen im Gehirn

Forscher machen den Erinnerungsprozess im 3D-Modell sichtbar

Von Cornelia Scherpe
6. Januar 2015

Trotz aller Fortschritte der letzten Jahre ist das menschliche Gehirn noch immer nicht komplett entschlüsselt. Seine Komplexität übersteigt unseren Wissensstand bei Weitem. Genau das spornt die Forscher weltweit an, dem Denkorgan seine Geheimnisse zu entlocken und deutsche Wissenschaftler sind dem nun einen Schritt weitergekommen.

Sie haben ein 3D-Modell entwickelt, mit dessen Hilfe man den Strukturen auf die Spur kommen kann. Die Forschungsgruppe beschäftigt sich aktuell mit der Frage, wie genau Erinnerungen in unserem Kopf entstehen. Für ihre Untersuchung haben Sie bereits Daten von Menschen gesammelt und die anatomischen Informationen in den Computer eingespeist.

Komplexität des Gehirns in Computerprogramm dargestellt

Mittels der neuen Software konnte so ein 3D-Modell auf dem PC entstehen. Zum ersten Mal kann nun berechnet werden, wo genau sich einzelne Nervenzellen im Gehirn befinden und in welche Richtung die Nervenimpulse weitergegeben werden.

Das Hirn besteht aus einem überaus kompliziertem Netzwerk aus Nervenzellen, den Neuronen. Diese senden elektrische Impulse an ihre unmittelbaren Nachbarzellen und geben so eine Information weiter. Auf diese Weise können sich neuronale Daten durch das Hirn bewegen.

Weitere Erforschung der Entstehung von Erinnerungen

Das neue 3D-Modell konnte dabei zeigen, wie aus Informationen eigentlich Erinnerungen entstehen. Wichtig ist dafür das Hirnareal "Hippocampus". Was genau in diesen Gebiet passiert, während sich Erinnerungen bilden, konnte bisher nicht aufgezeichnet werden.

Das neue Modell macht es jedoch möglich und soll über die kommenden Monate und Jahre eine Vielzahl an Daten sammeln. Man hofft, indem Gedächtnisprozesse besser nachvollzogen werden können, kann man neue Diagnosemethoden und Therapien für die Medizin entwickeln.