Entstehung von O-Beinen bei heranwachsenden Profifußballern ist erwiesen

Abrupte Richtungsänderungen sorgen auf Dauer für O-Beine durch asymmetrische Überlastung

Von Cornelia Scherpe
11. Juli 2018

Wer gelegentlich mit Freunden auf dem Sportplatz den Ball kickt oder auch im lockeren Sportverein zum Fußballtraining geht, tut der eigenen Gesundheit etwas Gutes. Das gilt nicht nur für Erwachsene, sondern im Besonderen auch für Kinder, deren Sozialverhalten in der Gruppe geprägt wird und die bereits in jungen Jahren dem Übergewicht vorbeugen.

Allerdings kann Fußball auch zum Problem werden, wenn das Training als Leistungssport betrieben wird. Eine aktuelle Studie fand heraus, dass durch das (fast) tägliche und intensive Training die Beine in ihren Wachstumsschüben beeinflusst werden. Im ungünstigsten Fall kann das die Entstehung von O-Beinen fördern.

Die Studie wurde von einem deutschen Forscherteam durchgeführt, die sich im Detail die Ergebnisse älterer Untersuchungen ansah. Darin waren durchschnittlich sportliche Kinder mit jungen Leistungssportlern verglichen worden. Bei den angehenden Profifußballern wich die Stellung des Knies im Schnitt 1,5 Zentimeter von der Norm ab. Das führte sichtbar zu einer Neigung der Unterschenkel nach innen, während gleichzeitig das Knie nach außen zeigte. Die klassischen O-Beine waren das Resultat.

O-Beine durch Fehlbelastung bei schnellen Richtungsänderungen

In der Medizin wird dieses Phänomen "Genu arum" genannt und ist mehr als nur ein optischer Makel. Unter Belastung werden die Gelenke nicht wie von der Natur vorgesehen unter Druck gesetzt. Die Fehlbelastung kann zu frühzeitiger Arthrose führen und geht im Alltag mit Knieschmerzen, aber auch Fuß- und Rückenschmerzen einher.

Die Forscher gehen davon aus, dass Fußball aufgrund der häufig abrupt durchgeführten Richtungsänderungen beim Laufen die O-Beine fördert. Es handelt sich um eine immer wieder durchgeführte asymmetrische Überlastung. Was bei Erwachsenen zu Schmerzen führt, kann das Skelett eines Kindes in der Wachstumsphase langfristig prägen. Die Ärzte betonen aber auch, dass dieses Risiko nicht für den Fußball im Freizeitsport­ gilt.