Entzugsqualen beim Rauchstopp bald zuende? Forscher finden zuständige Nerven im Gehirn

Von Nicole Freialdenhoven
21. November 2013

Viele Menschen scheitern aufgrund der quälenden Entzugserscheinungen immer wieder am Vorsatz, endlich das Rauchen aufzugeben. Sie leiden unter Herzrasen, Kopfschmerzen oder Schweißausbrüchen, werden aggressiv oder zittern am ganzen Körper. Um die innere Unruhe und die körperlichen Qualen zu beenden, wird automatisch wieder zur Zigarette gegriffen.

Wie reagieren Nervenzellen bei Entzug?

Forscher der University of Massachusetts Medical School haben nun zumindest bei Mäusen die Nervenzellen im Gehirn ausgemacht, die diese körperlichen Entzugserscheinungen auslösen. Sie sitzen im sogenannten interpeduncularen Neukleus, der bei den nikotinsüchtigen Tieren dicht mit entsprechenden Nikotin-Rezeptoren besetzt war. In Experimenten konnten sie herausfinden, dass beim Ausbleiben der Nikotinzufuhr verstärkt Glutamat ausgeschüttet wird und dadurch zu einer Überaktivierung der betroffenen Nervenzellen führt.

Bislang nur Tierversuche

Möglicherweise ist die gleiche Gehirnregion auch bei anderen Suchtstoffen mit im Spiel. Die Forscher hoffen, dass sich durch ihren Fund möglicherweise neue Medikamente entwickeln lassen, die direkt auf den interpeduncularen Neukleus einwirken und so zumindest einige Entzugserscheinungen abmildern können. Allerdings liegen bislang nur die Ergebnisse der Tests an Mäusen vor - mit der Untersuchung bei Menschen muss erst noch begonnen werden.