Epilepsie bei Kindern: Genanalysen tragen zur Therapiefindung bei

Durch frühzeitig durchgeführte Genanalysen, möchte man den Ursachen der Epilepsie auf die Spur kommen

Von Nicole Freialdenhoven
15. Mai 2015

Bei etwa der Hälfte aller Epilepsie-Patienten spielen die Gene eine wichtige Rolle. Dank der modernen Genforschung ist es mittlerweile möglich, die genetischen Ursachen zu analysieren und so leichter eine passende Therapie zu finden.

Bislang waren viele Patienten auf eine langwierige Suche nach dem richtigen Medikament angewiesen um die Zahl der Epilepsie-Anfälle zu verringern. In manchen Fällen lassen sich die Anfälle auch gar nicht reduzieren oder die Betroffenen leiden unter schweren Nebenwirkungen.

Schnelles Eingreifen durch Genanalyse

Führende Neurologen meldeten nun erste Forschungserfolge im Rahmen eines großen EU-Projektes. Bei bestimmten Formen der Epilepsie könnten schon bei Kindern Genanalysen durchgeführt werden um der Ursache auf die Spur zu kommen.

Dabei handelte es sich um bestimmte Kaliumkanal-Gene, die auf Medikamente ansprechen, die sonst gar nicht bei Epilepsie eingesetzt werden. Dank der Genanalyse könnten diese Kinder nun direkt das passende Medikament erhalten.

Maßgeschneiderte Therapie

Auch bei einer Epilepsie, die durch den gestörten Zuckertransport über die Blut-Hirn-Schranke ausgelöst wird, gibt es nun eine maßgeschneiderte Therapie für Kinder: Sie benötigen nicht einmal Medikamente, sondern lediglich eine spezielle fettreiche Ernährung um die Anfälle weitgehend zu verhindern.