Erarbeiten von Ehrlichkeit muss nicht sein

Fähigkeit ehrlich zu sein oder zu lügen ist vermutlich angeboren

Von Viola Reinhardt
19. August 2009

Ehrlichkeit scheint keine Eigenschaft zu sein, die ein Mensch sich extra erarbeiten muss. Eine Studie der Harvard-Universität Cambridge konnte anhand von Gehirnscans und unterschiedlichen Tests mit Probanden herausfinden, dass es wohl eine angeborene Fähigkeit ist ehrlich zu sein oder zu lügen.

Grace-Hypothese und Will-Hypothese

So fanden die Forscher heraus, dass bei ehrlichen Menschen die so genannte "Grace-Hypothese" und bei unehrlichen Menschen die "Will-Hypothese" zum Greifen kommt. Während bei ersterer die Menschen nicht in einen inneren Zwiespalt gelangen und es auch zu keinen entsprechenden Reaktionen im präfrontalen Cortex kommt, zeigt sich dieser Sachverhalt bei Schummlern ganz anders.

Hier wurden mit der Magnetresonanztomographie gesteigerte Aktivitäten im präfrontalen Cortex beobachtet, was darauf schließen lässt, dass diese Menschen im Gehirn einen Zwiespalt zwischen Ehrlichkeit und Lüge durchlaufen. Der präfrontale Cortex gilt als die Hirnregion, die für die Handlungen eines Menschen verantwortlich ist. Die Erkenntnisse aus dieser Studie könnten für Forscher interessant sein, die sich mit der Entwicklung von Lügendetektoren beschäftigen.