Erbrechen nach einer Vollnarkose - neuer Score hilft bei der Risikobestimmung

Von Cornelia Scherpe
11. September 2012

Bei einer Operation unter Vollnarkose geht es vielen Patienten nach dem Aufwachen zunächst recht schlecht. Während manche nur etwas Ruhe und Erholung brauchen, haben andere mit Übelkeit oder gar Erbrechen zu kämpfen. Wie genau ein Mensch auf eine Vollnarkose reagiert, weiß man vorher nicht mit Sicherheit, aber ein neuer Score soll den Ärzten und Patienten dabei helfen, dass individuelle Risiko besser einzuschätzen.

Dafür wurde eine Studie mit 2.200 Probanden durchgeführt, die sich aus diversen Gründen einem Eingriff unter Vollnarkose unterziehen mussten. Es zeigten sich fünf Faktoren, die die Gefahr für Übelkeit und Erbrechen bestimmen.

Frauen haben demnach ein deutlich höheres Risiko als Männer und auch das Alter spielt eine Rolle. Menschen unter 50 Jahren haben eher mit Magenverstimmungen nach der OP zu kämpfen und übergeben sich öfter. Wer bereits einmal eine Vollnarkose bekam und dabei Übelkeit und/oder Erbrechen im Anschluss hatte, hat ebenfalls ein gesteigertes Risiko. Faktor Fünf wird durch Opioide gebildet. Wer diese schon einmal einnehmen musste und davon Übelkeit bekam, wird auch bei der Vollnarkose mit höherer Wahrscheinlichkeit empfindlich reagieren.

Der neue und sogenannten Apfel-Score ermittelt die Gefahr für das Erbrechen innerhalb von 48 Stunden nach der OP. Das ist besonders für jene Patienten wichtig, die sich ambulant einem Eingriff unterziehen und danach direkt nachhause gehen könnten.