Erdnussallergie - Junge stirbt fast an Bluttransfusion, weil Blutspender Erdnüsse gegessen hatten

Von Frank Hertel
26. Mai 2011

Ein sechsjähriger Niederländer wurde vor kurzem aufgrund einer akuten lymphoblastischen Leukämie mit einer Thrombozytentransfusion behandelt. Er bekam also ein Blutprodukt in die Adern. Noch während der Transfusion bekam der Junge Hautausschlag, Angiödem, Blutdruckabfall und Dyspnö, also eine anaphylaktische Reaktion.

Nur mit Hilfe einer Adrenalin-Injektion konnte das Leben des Kindes gerettet werden. Die Mutter bestätigte den Verdacht der Ärzte: Der Junge litt unter Erdnussallergie. Die Reaktionen während der Transfusion waren typisch für eine solche Allergie. Der Allergologe Johannes Jacobs von der Universität Nijmegen konnte fünf Spender des Blutprodukts ausfindig machen. Es stellte sich tatsächlich heraus, dass drei dieser Spender am Abend vor der Blutspende Erdnüsse gegessen hatten.

Das Hauptallergen der Erdnuss heißt Ara h2. Es wird kaum verdaut und ist noch 24 Stunden nach dem Verzehr im Blut nachzuweisen. Über diesen Fall berichtet das "New England Journal of Medicine" in seiner aktuellen Ausgabe.