Erhöhtes Risiko für Diabetes: Bei Akne den Blutzucker überprüfen

Wer nach der Pubertät an Akne leidet, hat eventuell ein höheres Risiko an Diabetes zu erkranken

Von Cornelia Scherpe
9. Februar 2016

Akne ist nicht nur schmerzhaft und belastet die Betroffenen ästhetisch, sie kann auch auf eine beginnende Insulinresistenz hindeuten. Darauf weist eine aktuelle Studie hin.

Akne nach der Pubertät kann auf Insulinresistenz hindeuten

Akne ist eine Hautkrankheit, die vor allen Dingen in der Pubertät für schmerzende Pickel und überdurchschnittlich viele Mitesser sorgt. Bei den meisten Jungen und Mädchen ist sie ein vergleichsweise harmloses Zeichen dafür, dass der Hormonhaushalt bei der Umstellung von Kind auf Erwachsenen stark schwankt.

Akne kann jedoch auch jenseits der Pubertät bestehen. Je älter der Akne-Patient ist, desto eher könnte das erkranke Hautbild darauf hindeuten, dass mit dem Stoffwechsel auf Dauer etwas nicht stimmt.

Diabetes-Risiko bei Akne-Patienten um das Zweifache erhöht

In der Studie arbeiteten die Ärzte mit 100 jungen Männern, die zwischen

  • 20 Jahren und maximal
  • 32 Jahren

alt waren. Sie litten an unterschiedlichen Graden der Akne und wurden einer gesunden Kontrollgruppe der gleichen Altersspanne gegenübergestellt. Von allen 200 Männern nahm man Blutproben und bestimmte die Zuckerwerte.

Das Ergebnis: Die Akne-Gruppe hatte im Schnitt einen höheren Blutzucker. Bei 22 Prozent der Akne-Patienten stellte man trotz des jungen Alters bereits eine Insulinresistenz fest. In der Kontrollgruppe lag diese Quote bei elf Prozent. Das Risiko war demnach bei Akne um das 2-Fache erhöht.

Prä-Diabetes ist ein klares Warnsignal

Die Insulinresistenz der Betroffenen war zwar noch so schwach ausgeprägt, dass die Männer keine Symptome verspürten und einen normalen Alltag hatten, doch eine Prä-Diabetes in jungen Jahren ist ein klares Warnsignal. Mit zunehmenden Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich Diabetes des Typ 2 manifestiert.

Männer mit starker Akne und größtem Diabetes-Risiko sind schwerer als der Rest

Mit dem Körpergewicht der Probanden hatte das nichts zu tun. Die Forscher hatten darauf geachtet, dass Akne-Patienten und die Kontrollgruppe ein ähnliches Gewicht und einen vergleichbaren BMI hatten. Dennoch musste man festhalten, dass die Männer mit schwerer Akne und dem höchsten Diabetes-Risiko zwar innerhalb der Norm lagen, jedoch im Schnitt zehn Kilo mehr als der Rest wogen.