Ernährung nach dem Abstillen: Frischmilch ist für Kleinkinder besser als H-Milch

Frischmilch stärkt das Immunsystem

Von Cornelia Scherpe
27. Oktober 2014

Die beste Versorgung erhalten Babys durch die Muttermilch. Doch wenn die Zeit des Abstillens kommt, fragen sich die Eltern, welche Nahrung nun für ihr Kind am besten ist. Wichtig für ein gesundes Wachstum ist Milch. Doch kauft man Frischmilch oder lieber H-Milch?

Das "H" zeigt an, dass die H-Milch ultrahoch erhitzt wurde und dadurch deutlich länger haltbar ist. Ungeöffnet kann eine Packung mehrere Monate bei normalen Zimmertemperaturen gelagert werden. Zudem werden bei der Herstellung eventuelle Erreger abgetötet, die man aus der Frischmilch nicht herausfiltern kann.

Für viele Eltern liegt daher der Gedanke nahe, dass H-Milch für ihr Baby die beste Wahl ist. Doch eine aktuelle Studie belegt das Gegenteil: Frischmilch ist nach dem Abstillen die bessere Wahl.

Frischmilch fördert ein intaktes Immunsystem

In der Studie begleitete man 1.000 Mütter und ihre Neugeborenen. Nach dem Abstillen bekam rund die Hälfte normale Kuhmilch und die übrigen H-Milch. Nach einem Jahr wurden die Kinder untersucht. Dabei stellte sich heraus. dass die Kinder der Frischmilch-Gruppe ein besseres Immunsystem entwickelt hatten.

Atemwegsinfekte und Asthma

Man sah besonders nach dem Marker CRP im Blut, der als Entzündungsmarker gilt. Er war bei Frischmilch deutlich niedriger. Auch die Beobachtung der Kinder zeigte, dass die Kuhmilch offenbar dem kleinen Körper mehr Kraft gab. Die Kinder hatten seltener Asthma bekommen und es waren weniger Krankheiten wie Atemwegsinfekte aufgetreten.

Bakterien stärken das Immunsystem

Die Forscher gehen davon aus, dass eine leichte Belastung mit Bakterien und anderen Erregern die Kuhmilch nicht schlechter macht, sondern im Gegenteil gut ist. Der Körper kann so lernen, sich mit den Keimen auseinanderzusetzen und das Immunsystem wird allgemein stärker.

Allerdings betonen die Forscher, dass Frischmilch auch gefährlich sein kann, da allergische Reaktionen denkbar sind. Eltern sollten daher mit dem Kinderarzt absprechen, wofür sie sich entscheiden.