Ernüchternde Studienergebnisse zum Bruskrebs-Medikament Bevacizumab

Von Cornelia Scherpe
16. Juli 2012

Frauen mit Brustkrebs erhalten häufig neben einer Chemotherapie den Antikörper "Bevacizumab". Dieser hat sich in früheren Studien als gutes Mittel gegen Brustkrebs herausgestellt und soll die Wirkung einer Chemotherapie verstärken.

Eine aktuelle Meta-Studie mit betroffenen Frauen zeigt aber eher ernüchternde Ergebnisse. Man wertete zum einen eine Studie mit 2.886 Patientinnen aus, die in zwei Gruppen aufgeteilt worden waren und entweder nur eine Chemotherapie erhielten oder zusätzlich zur Chemo den Antikörper Bevacizumab. Zwei weitere Studien waren ähnlich aufgebaut und schlossen noch einmal 1.146 Patientinnen ein. Diese drei Untersuchungen wurden gemeinsam ausgewertet. Der Antikörper hatte eine Wirkung, wenn man allein das progressionsfreie Überleben betrachtet. Das bedeutet, es wurde die Zeitspanne gemessen, in der eine Patientin keine Verschlechterung ihres Krebsleidens erleben musste. Diese Zeit wurde von 15 Prozent auf 33 Prozent verlängert. Betrachtete man jedoch das Gesamtüberleben, so konnte kein Unterschied festgestellt werden.

Frauen mit einer Chemotherapie und dem Antikörper überlebten im Durchschnitt ebenso lang wie Frauen, die nur eine Chemo erhielten. Todesfälle, die allein auf die Therapie zurückgeführt werden konnte, waren allerdings unter der Vergabe von Bevacizumab durchaus seltener. Dennoch schätzen die Forscher aufgrund der Meta-Studie die Wirkung des Antikörpers als gerade einmal "mittelmäßig" ein.