Forscher entwickeln molekulares Navigationssystem für Krebsmedikament

Von Dörte Rösler
2. September 2013

Die meisten Krebsmedikamente wirken sehr effektiv - allerdings an allen Zellen. Neben dem gewünschten Effekt leiden die Patienten daher an gravierenden Nebenwirkungen. An der Uni Zürich wurde nun ein Metallkomplex entwickelt, der wie ein molekulares Navigationssystem funktioniert und direkt die ausgewählten Zellen ansteuert.

Dabei dient ihm die sogenannte 3-Wege-Gabelung der Ribonukleinsäure (RNS) als Orientierungsmarke. Mit seiner zylinderförmigen Struktur setzt sich der Metallkomplex exakt in diese Gabelung, wo er das Zellwachstum reduziert, ohne in das Erbgut einzugreifen.

Für die Zukunft hoffen die Forscher, durch diese passgenauen Wirkstoffe weniger Nebenwirkungen und Resistenzen zu erreichen. Möglich wäre auch ein Einsatz bei Autoimmunerkrankungen.