Erstes Medikament als HIV-Prophylaxe in den USA erhältlich

Von Cornelia Scherpe
19. Juli 2012

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat sich nun dafür entschieden, dass Mittel Truvada offiziell zuzulassen. Das Medikament mit den beiden Wirkstoffen "Tenofovir" und "Emtricitabin" kann nun also über die Apotheken bezogen werden. Die FDA entschied sich für diesen Schritt, um Menschen mit einem HIV-positiven Partner eine bessere Schutzmöglichkeit zu geben. Die Einnahme soll als Prophylaxe für den gesunden Partner dienen und die Gefahr für eine Ansteckung nach unten drücken.

Dennoch betont die FDA, dass weiterhin zu jedem sexuellen Verkehr ein Kondom benutzt werden sollte. Das relativ teure Medikament ist aber auch nach seiner Zulassung alles andere als unumstritten. Viele Kritiker sind nicht von der Wirkung überzeugt. Anlass zum Zweifeln gibt ihnen das Fehlen eindeutiger Studienergebnisse. Außerdem seien trotz Kondomhinweise nun viele Menschen in dem Gedanken bestärkt, dass das Medikament als Vorsichtsmaßnahme reicht. Die Hemmschwelle, auf das schützende Kondom zu verzichten, sei nun deutlich gesenkt.

Die FDA steht jedoch hinter dem Medikament als HIV-Prophylaxe. Sie beruft sich dabei auch auf zwei Studien, die einen potentiellen Schutz aufzeigen. In den Erhebungen wurden Paare betreut, die das Risiko des gesunden Partners um immerhin 42 Prozent senken konnten, wenn dieser Truvada regelmäßig einnahm. Dabei betrachtete man sowohl homosexuelle als auch heterosexuelle Beziehungen.