Erwachsene kümmern sich viel zu selten um den eigenen Impfschutz
Nur 60 Prozent der Erwachsenen in Deutschland denkt an einen ausreichenden Impfschutz
Der Blick in den Impfpass Erwachsener ist oft ernüchternd: Abgesehen von den Impfungen im Kindesalter herrscht dort gähnende Leere. "Nur 60 Prozent der Erwachsenen hierzulande haben einen ausreichenden Impfschutz", berichtet Allgemeinmediziner und Mitglied der Ständigen Impfkomission (STIKO) am Robert-Koch-Institut Professor Klaus Wahle im aktuellen "HausArzt-Patientenmagazin".
Zwar legen die Impfungen in jungen Jahren den Grundstein für einen Schutz, doch dieser hält bei manchen Krankheiten nicht lebenslang und muss regelmäßig aufgefrischt werden - bei Tetanus und Diptherie beispielsweise alle zehn Jahre. Doch die wenigsten Menschen denken daran.
Nachlässigkeit bei Auffrischung des Impfschutzes
Bei einer Studie in Schleswig-Holstein war nur jeder zweite über 60-Jährige gegen Tetanus geschützt, gar nur jeder dritte gegen Diptherie. Ein Grund für die Nachlässigkeit: Gerade durch Impfungen sind viele Krankheiten selten geworden. "Daraus zu folgern, dass keine Gefahr mehr besteht, ist ein Trugschluss", erläutert Dr. Matthias Frank vom Hausärzteverband Baden-Württemberg. Da es aber keine Impfpflicht gibt, müsse sich jeder um einen ausreichenden Schutz selbst kümmern.
Wichtig: Wie das Patientenmagazin berichtet, fallen für die von der STIKO empfohlenen Standardimpfungen und deren Auffrischungen in der Regel keine Kosten an. Sie werden von den Krankenkassen bezahlt.