Erziehung: Teenager, denen Alkohol verboten wurde, trinken später maßvoller

Ansicht, Jugendliche würden bei Alkoholverbot oft heimlich trinken, wird von Forschern nicht geteilt

Von Laura Busch
2. Februar 2010

Eltern von Teenagern stehen früher oder später vor der Entscheidung, wie sie im Bezug auf deren Alkoholkonsum reagieren sollen. Viele gehen davon aus, dass strenge Verbote eher zu Heimlichkeiten führen und damit alles nur noch schlimmer machen. Meist wird deswegen bei dem ein oder anderen Glas Bier ein Auge zugedrückt und an die Vernunft der Heranwachsenden appelliert.

Einfacher Expertentipp: ein Alkoholverbot aussprechen

Wissenschaftler von der niederländischen Universität Nijmegen halten dies jedoch für einen fatalen Fehler. In einer Studie befragten sie 428 Familien mit Kindern im Alter zwischen 13 und 15 Jahren nach ihrer Alkoholpolitik und dem Trinkverhalten der Jugendlichen.

Ergebnis: Je lockerer die Eltern zu Hause mit Alkohol umgingen, desto mehr tranken die Kinder auswärts und auch daheim. Je mehr sich die Trinkgewohnheiten verfestigen konnten, desto höher war dann auch die Wahrscheinlichkeit für Probleme in der Schule oder mit anderen Personen.

Studienleiter Haske van der Vorst hat angesichts dieser Ergebnisse einen ganz simplen Ratschlag für Eltern: "Verbieten Sie Ihren Kindern zu trinken". Je später Jugendliche auf den Trichter kämen, desto besser.