Es gibt immer mehr Hirndoping - wie bewerten Ärzte das aus ethischer Sicht?

Alle möglichen Tabletten und Pillen zur Leistungssteigerung sind mit extremer Vorsicht zu genießen

Von Cornelia Scherpe
21. Februar 2012

Nicht nur auf Arbeit muss man immer der oder die Beste sein, damit man Erfolg und finanzielle Sicherheit hat. Schon im Studium oder während der Ausbildung muss man zur Elite gehören, damit man gute Berufschancen hat und in einigen Schulen sind die Anforderungen durch Lehrer und der Druck durch Eltern auch enorm.

Ethische Aspekte von Stimmungsaufhellern und Co

Wer sich in einer solchen Situation befindet, der greift immer öfter zu dem, was man Hirndoping nennt. Dabei werfen einige sich Stimmungsaufheller ein, andere nehmen spezielle Tabletten für die Konzentration. Kann man dieses Vorgehen ethisch eigentlich vertreten?

Dieser Frage widmen sich Ärzte aktuell wieder stärker. Ein Mediziner in Kassel hat nun eine Doktorarbeit zu dieser Frage geschrieben und diese veröffentlicht. Die Arbeit beleuchtet die Frage von verschiedenen Standpunkten aus. Die eingehende und gewissenhafte Betrachtung fand derart Anerkennung, dass der Doktor nun auch mit dem Georg-Forster-Preis für seine Arbeit ausgezeichnet worden ist.

Autogenes Training statt schädlicher Substanzen

Das Fazit der Arbeit ist dabei recht deutlich: alle möglichen Tabletten und Pillen zur Leistungssteigerung sind mit extremer Vorsicht zu genießen. Deutlich sinnvoller sei es dagegen, sich mittels Autogenen Trainings selbst zu disziplinieren. Dabei sind dann auch keine Substanzen im Spiel, die im Körper für Ärger sorgen können.