Essen aus Alu-Schalen: die Fertigmenüs überschreiten die Grenzwerte für Aluminium

Gesundheitsrisiko Aluschalen - Aluminium geht in Lebensmittel über

Von Cornelia Scherpe
22. Juni 2017

Viele Kantinen arbeiten mit Speisen, die zunächst fertig gekocht, dann in Alu-Schalen gefüllt und darin abgekühlt werden. Gekühlt lassen sich die fertigen Menüs lagern und können kurz vor der Ausgabe wieder erhitzt werden.

So arbeiten Gastronomiebetriebe, die für Kitas, Schulen, Firmen und Seniorenheime am Morgen große Mengen kochen und ausliefern. Die Mitarbeiter vor Ort kümmern sich nur um das Erwärmen und geben die Schalen dann aus.

Was schnell und bequem ist, geht mit einem Gesundheitsrisiko einher, wie eine aktuelle Studie zeigt: das Aluminium der Schalen kann direkt in die Lebensmittel übergehen.

Im Test: Sämtliche Schalen überschreiten Freisetzungsgrenzwert

Das Bundesinstituts für Risikobewertung (kurz BfR) gab die Untersuchung in Auftrag. Getestet wurden zunächst nur Schalen, die einen Hinweis enthalten, dass sie nicht mit säure- und salzhaltigem Essen in Kontakt kommen sollen. Leider zeigt die Praxis, dass auch diese Schalen mit Lebensmitteln wie Apfelmus oder Sauerkraut gefüllt werden.

Dies stellte man für das Experiment nach. Jede getestete Schale gab dabei Aluminium an die enthaltenen Lebensmittel ab. Am höchsten war der Wert bei unbeschichteten Schalen. Den offiziellen Freisetzungsgrenzwert, den der Europarat festgelegt hat, überschritten aber alle Schalen. Dieser Wert liegt für einen Erwachsenen bei einem Milligramm Aluminium pro Kilo Körpergewicht in der Woche.

In der Medizin geht man davon aus, dass der menschliche Organismus diese Menge an Aluminium verarbeiten und über den Urin ausscheiden kann. Alles darüber ist zu viel für den Entgiftungsprozess und es kommt zu Ablagerungen im Körper.

Allerdings zeigen Studien auch, dass Kinder und Senioren empfindlicher auf Aluminium reagieren und weniger als ein Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht in der Woche aufnehmen sollten. Das die Menüschalen täglich in Jugend- und Seniorenkantinen genutzt werden, ist daher sehr bedenklich.