Essener Kinderarzt ist als Ruheständler im humanitären Einsatz

Von Katja Grüner
27. Mai 2013

Von der Kinderarztpraxis in die weltweiten Krisengebiete - als Vorstandsvorsitzender von Cap Anamur verbringt der Essener Dr. Werner Strahl einen aktiven Ruhestand. In zehn Regionen mit Schwerpunkt in Afrika, organisiert der 68-Jährige medizinische Hilfe für Kinder, Flüchtlinge und Kriegsopfer. Statt kurzfristiger Projekte setzen die Mitglieder von Cap Anamur dabei auf langfristige Präsenz vor Ort.

Schon als Berufsanfänger stark engagiert

Ganz neu ist das Engagement des Kinderarztes nicht. Bereits als Berufsanfänger meldete er sich als Freiwilliger und absolvierte seinen ersten Auslandseinsatz in Somalia. Damals dauerte der Aufenthalt allerdings nur sechs Wochen. Mittlerweile unterzeichnen die teilnehmenden Ärzte Sechs-Monats-Verträge. Das garantiert eine solide Einarbeitung und sorgt für Kontinuität.

Seit Strahl im Oktober das Vorstandsamt übernommen hat, ist er viel unterwegs, denn die verschiedenen Hilfsprojekte möchte er persönlich besuchen. Zudem kümmert er sich um die Suche nach geeignetem Personal und die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins. Hinzu kommt die Organisationsarbeit. Anspruchsvolle Tätigkeiten, für die er von seiner Familie wertvolle Unterstützung bekommt.

Nachdem er kürzlich den Norden Ugandas besucht hat, steht als nächstes Ziel Syrien auf dem Reiseplan. Dort wird Cap Anamur medizinische Einrichtungen durch den Transport von Arzneimitteln und Verbandsmaterial unterstützen. Neben der akuten Hilfe will der Verein dadurch die Ärzte, Pfleger und Schwestern motivieren, weiter in der Region zu bleiben und die bedürftigen Menschen vor Ort zu versorgen.