Esskultur in Asien - woher stammen die Stäbchen?

Von Dörte Rösler
11. Oktober 2013

Schon vor 4000 Jahren als man hierzulande noch mit den Fingern aß, entwickelte sich in Asien die Esskultur mit Stäbchen. Da Brennstoff knapp war, schnitt man die Speisen in kleine Stücke. Diese wurden im Topf schneller gar und ließen sich mit Zweigen ideal aus der heißen Brühe oder dem spritzenden Fett herausangeln.

In China nennt man die Stäbchen "Kuaizi" und bevorzugt sie in eckiger Form. Die japanischen "Hashi" sind dagegen rund und deutlich kürzer als ihre Vorfahren vom Festland. Dass man mit ihnen nur langsam essen kann, widerlegt jeder Besuch in chinesischen Garküche oder einem japanischen Imbiss: Gewiefte Esser schaffen es mit den schlanken Holz- oder Bambusstäbchen eine Mahlzeit in Windeseile zu verputzen.

Rund 1,2 Milliarden Menschen weltweit sehen deshalb keinen Grund, auf westliches Essbesteck umzusteigen. Die Materialien für Stäbchen sind günstig zu beschaffen, sie sind geschmacksneutral und hitzebeständig. Gabeln sind daher überflüssig. In vielen Regionen betrachtet man die spitzen Zinken sogar als Bedrohung.

Übrigens: die ersten Bambusstäbchen bestanden aus einem langen Stück, das in der Mitte geknickt wurde. Wie mit einer Pinzette ließen sich die Speisen dann perfekt aus dem heißen Topf greifen. Auch westliche Grillfans profitieren von dieser Erfindung.