EU will Kosten für Kartenzahlung senken - Die Branche droht mit höheren Jahresgebühren

Von Dörte Rösler
26. Juli 2013

Das Bezahlen mit Kreditkarte ist komfortabel. Günstig ist es jedoch nicht. Mit Rücksicht auf Verbraucher und Händler will die EU-Kommission die Kartenfirmen nun zu niedrigeren Gebühren zwingen. Diese wehren sich.

Der Wettbewerbskommissar der EU kritisiert vor allem die aufgeblähten Preise im Einzelhandel. Zwar müsse der Kartennutzer bei der Transaktion keine unmittelbaren Gebühren zahlen, die Kosten seien jedoch bereits auf den Kaufpreis aufgeschlagen. Somit tragen auch Barzahler zur Finanzierung der Kartenfirmen bei.

Um diese Praxis zu beenden, sollen die Anbieter künftig maximal 0,3 Prozent des Zahlbetrags kassieren. Aktuell sind in Deutschland Aufschläge von rund 1,8 Prozent üblich. Nach Schätzung der EU-Kommission könnten die Einzelhändler ihre Preise nach Einführung des Gesetzes um 1,5 Prozent senken.

Ersparnisse wären auch bei der Buchung von Flugreisen zu erwarten. Die bisher üblichen Extragebühren für Kartenzahler sollten gestrichen werden. Während die Kreditkartenanbieter die Pläne der EU ablehnen, gehen die Sparmaßnahmen dem Handel noch nicht weit genug. Einige Verbände fordern, die Gebühren komplett abzuschaffen.