Exklusiver Weingeschmack: Auf Lagerort und Region kommt es an

Von Christine Krusberski
12. August 2014

Renommierte Weinforscher fanden jetzt heraus, warum das Weinaroma mal eher fruchtig, mal süß oder bitter ist. Für die beliebten Weinsorten Malbec und Cabernet Sauvignon ließ sich nachweisen, dass exklusiver Weingeschmack stark vom Lagerort und von der Region abhängig ist.

Unterschiede bei kalifornischer und argentinischer Erde

Wein reagiert sensibel auf Lager- und Anbaubedingungen. Der Rebensaft verändert seine charakteristischen Eigenschaften wie Farbe, Textur und Geschmack. Auch nach dem Abfüllen zeigt Wein erstaunliche Reaktionen, je nachdem, wie und wo er gelagert wird. Wissenschaftler auf dem Symposium "Advances in Wine Research" in San Francisco präsentierten jetzt die neuesten Ergebnisse aus der Weinforschung.

Nachdem bereits die Weine Pinot Noir und Riesling untersucht wurden, waren nun der australische Cabernet Sauvignon und der argentinische Malbec an der Reihe. Es zeigten sich deutliche Unterschiede beim Heranwachsen der Reben in kalifornischer und argentinischer Erde. Malbec-Weine waren insgesamt reifer und schmeckten süßer als ihre australischen Wein-Kollegen. Von 60 getesteten chemischen Eigenschaften, wiesen 48 erhebliche Diskrepanzen auf.

Beschleunigter Alterungsprozess in gewöhnlichen Häusern

Auch in puncto Lagerung brachte eine zusätzlich Studie neue Erkenntnisse ans Licht. Die Wissenschaftler verglichen über einen Zeitraum von zwei Jahren die Lagerbedingungen in einem Profi-Weinkeller mit konstanten Temperaturen von etwa 16 Grad mit denen in einem normalen Raum mit Temperaturschwankungen zwischen 20 und 26,6 Grad.

Das Forscherteam entdeckte, dass in ganz gewöhnlichen Häusern ein beschleunigter Alterungsprozess stattfand und schon minimale Temperaturerhöhungen veränderte chemische Reaktionen auslösten. Die Weine alterten um das Vierfache schneller als in einem wohltemperierten Weinkeller.