Experte fordert auf Grund der gestiegenen Neuerkrankungen eine Masern-Pflichtimpfung

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
10. September 2006

Der Impfschutz gegen Masern ist stark zurück gegangen. Folge: In diesem Jahr stieg die Zahl der Erkrankungen gegenüber dem Jahr 2004 um ein Vielfaches an.

Möglicher Grund: Die Eltern nehmen die Impfung gegen die Viruserkrankung nicht ernst genug. Die erste Impfung erhalten zwar noch 93 Prozent der Kinder, die notwendige zweite Dosis aber bekommen nur noch 66 Prozent, erklärt Prof. Thomas Beck, Leiter der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker in der Apotheken Umschau.

Die Infektion steht fälschlicherweise in weiten Kreisen in dem Ruf, eine harmlose Kinderkrankheit zu sein. Tatsächlich sind gefährliche Komplikationen bis hin zu Todesfällen nicht selten. Da eine konsequente Durchimpfung der Bevölkerung die Masern ausrotten könnte, empfiehlt Beck sogar eine Impfpflicht.

"Auch die Pocken wurden dank konsequenter Impfkampagnen besiegt", sagt er, "und hier waren die Impfrisiken wesentlich größer."