Experten fordern bessere Hilfe für suchtkranke Senioren

Von Ingo Krüger
14. August 2013

Nach Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchtkranke (DHS) sind fast 400.000 Männer und Frauen über 60 Jahre alkoholkrank. Rund 3,5 Millionen zeigen zudem ein riskantes Trinkverhalten. Zwei Millionen Senioren rauchen und bis zu zwei Millionen nehmen regelmäßig psychoaktive Arzneimittel ein. Während Männer vor allem zur Flasche greifen, ist der Anteil von Frauen bei Medikamentenabhängigen besonders hoch.

Das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) drängt daher darauf, Betroffene künftig besser zu unterstützen. Alten- und Suchthilfe müssten für dieses Problem sensibilisiert werden. Zudem müsse die Gesellschaft verstärkt auf die Folgen von Alkoholmissbrauch und Medikamentenabhängigkeit hingewiesen werden. Alle Akteure des Gesundheitswesens sollten enger zusammenarbeiten, so das KDA.

Besonders gefährlich ist die Kombination von Alkohol und Medikamenten. Alkohol verstärkt die Wirkung von Arzneimitteln, die gerade von älteren Patienten eingenommen werden müssen. Dazu gehören Antidepressiva, Schlaf- und Beruhigungsmittel sowie starke Schmerzmittel. Dabei können etwa Zustände von Verwirrtheit entstehen, die mit einer Demenz verwechselt werden.

Tipps und Unterstützung gibt es bei der DHS und der KDA. Darüber hinaus gibt es Diakonieeinrichtungen und Suchtkliniken in ganz Deutschland, die auf den Umgang mit der Sucht bei älteren Menschen spezialisiert sind.