Explodierende Mietpreise in den Großstädten: Bei Neuvermietungen wird bis zu 44% mehr verlangt

Von Nicole Freialdenhoven
27. Mai 2013

Die Diskussionen um explodierte Mieten in Deutschlands Großstädten sind ein Dauerbrenner. Besonders auffällig sind die oft stark gestiegenen Quadratmeterpreise bei neuen Mietverträgen. Hier scheinen Vermieter in beliebten Stadtvierteln oft ganz besonders kräftig zuzuschlagen: In der Universitätsstadt Konstanz am Bodensee wurde die Miete bei Neuvermietungen teilweise um bis zu 44 Prozent erhöht. Auch in Frankfurt/Main müssen Neumieter bis zu 30 Prozent mehr zahlen als ihre Vorgänger. In den Metropolen Berlin und Köln waren es immerhin noch 13% bzw. 10% mehr.

Nach Angaben des Deutschen Mieterbundes fehlen in Deutschland insgesamt 250.000 Mietwohnungen. Zum einen ist der Bedarf an kleineren Mietwohnungen in den letzten Jahren stark gestiegen, weil immer mehr Menschen alleine wohnen: Die Zahl der Haushalte in Deutschland stieg zwischen 2002 und 2012 von 38,7 Millionen auf 40,5 Millionen. Die Zahl der neuen Wohnungen dagegen um lediglich 70.000 jährlich.

Zum anderen sank die Zahl der öffentlich geförderten Mietwohnungen stark: Waren es 2002 noch 2,4 Millionen Sozialwohnungen, lag ihre Zahl zehn Jahre später bei nur noch 1,6 Millionen. Viele Mieter können sich die exorbitanten Mieten in ihren Vierteln nicht mehr leisten und werden von besserverdienenden Neuzuzüglern verdrängt. Ein weiteres Problem ist die stark gestiegene Zahl der Studenten, die ebenfalls günstigen Wohnraum in den Großstädte suchen: Für sie fehlen derzeit mindestenes 25.000 Plätze in Studentenwohnheimen.