Explosiver Fund zu Silvester: Thüringer bunkert 600 Granaten im Garten

Von Nicole Freialdenhoven
4. Januar 2013

Unter einem Silvesterböller stellen sich die meisten etwas anderes vor: In Thüringen wurde ein Mann am Silvesterabend schwer verletzt, als er in seinem Einfamilienhaus eine Streugranate zündete. Die Explosion riss dem 46-jährigen die Hand ab und zerstörte mehrere Fenster und eine Zwischenwand. Der 12-jährige Sohn, der sich zum Zeitpunkt der Explosion im Obergeschoss des Hauses aufgehalten hatte, blieb unverletzt.

Bei einem Besuch des Unfallortes in Uhlstädt-Kirchhasel bei Rudolstadt verschlug es den Ermittlern die Sprache: Sie fanden auf dem Grundstück insgesamt gut 600 Panzergranaten, die meisten davon aus russischen Beständen. Die meisten lagen sorgfältig gestapelt in einem Lager, doch ein Teil von ihnen lag auch einfach verstreut auf dem Grundstück herum. Sie hätten jederzeit in die Luft gehen können.

Wie der Mann, der passenderweise als "Kanonen-Müller" bekannt ist, an die Waffen gekommen ist, weiß die Polizei noch nicht - er liegt derzeit noch im Krankenhaus und ist nicht vernehmungsfähig. Ihn drohen gleich drei Anklagen wegen Verstößen gegen das Waffengesetz, das Kriegswaffenkontrollgesetz und wegen der Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion.