Extremkletterer Alexander Huber: Angst ist ein Lebensretter

Von Dörte Rösler
17. Oktober 2013

Die "Huberbuam" gelten als Pioniere im Speedklettern: Ohne Sicherung trieb es sie auf die schwierigsten Gipfel. Nun hat Alexander Huber, der ältere der beiden Brüder, ein Buch über sein Leben mit der Angst geschrieben. Fazit: Es lohnt sich mutig zu sein und gelegentlich ein Risiko einzugehen.

Mit knapp 45 Jahren ist für Alexander Huber die Zeit des Free-Solo-Kletterns jedoch vorbei. Statt unter Zeitdruck Wände im Mont-Blanc-Massiv, im Karakorum oder am arktischen Mount Asgard zu durchsteigen, will der diplomierte Physiker sich auf das Höhenbergsteigen verlegen. Wieder gemeinsam mit seinem Bruder - oder auch allein.

"Die Angst, dein bester Freund", wie der Titel von Hubers Buch lautet, wird auch dann immer dabei sein. Rückblickend auf seine spektakulären Alleingänge nennt der Speedkletterer die Angst sogar als Katalysator für seine persönliche Entwicklung. Wenn er nachts vor einer Tour von Alpträumen gepeinigt wurde, drohte die Angst ihn manchmal zu blockieren. Am Berg sichert sie jedoch das Überleben.

Denn Angst, so Huber, macht sensibel für Risiken und sorgt für die nötige Konzentration, um Gefahren richtig zu begegnen. Er gibt aber auch zu, dass die Angst vor der Angst ihn schon einmal aus der Bahn geworfen hat. Professionelle Hilfe brachte ihn wieder auf die Spur.