Fatigue und Depressionen durch Parkinson-Therapie: In den Off-Phasen ist es häufig am schlimmsten

Von Cornelia Scherpe
10. September 2013

Menschen, die unter Morbus Parkinson leiden, begeben sich häufig in eine medikamentöse Therapie. Durch die Einnahme der Mittel wird das Zittern der Muskeln so gut es geht unterdrückt und so für viele ein besseres Leben möglich.

On- und Off-Phasen

Doch unter der Therapie kommt es oft zum sogenannten On-Off-Phänomen. Dies bedeutet, dass in der On-Phase eine gute bis sehr gute Beweglichkeit vorhanden ist, doch danach eine Off-Phase folgt und dies geht für den Patienten mit einer Bewegungsunfähigkeit einher. Während dieser Phase ist aber nicht nur die Mobilität wieder gestört, sondern es kommt oft auch zu Problemen, die mit Parkinson offenbar nicht in direktem Zusammenhang stehen. Die Patienten leiden zum Beispiel an Fatigue oder zeigen eine depressive Stimmung. Es kann aber auch zu anderen Sinnesstörungen kommen. Viele klagen beispielsweise über Probleme beim Riechen oder haben plötzlich Konzentrationsschwierigkeiten.

Anpassung der Medikamentendosis hilft

Der Zusammenhang zwischen diesen Symptomen und der Therapie wird auch deutlich, wenn man die Behandlung der Patienten nach dem Auftreten der Off-Phase entsprechend anpasst. Durch eine veränderte Dosis des Medikaments oder ein anderes Mittel kann schrittweise die ideale Einstellung der Krankheit gefunden werden. Ist dies gelungen und es gehen die motorischen Off-Phasen zurück, verschwinden auch die nichtmotorischen Symptome zum Großteil.

Eine aktuelle Studie mit 1.000 Parkinson-Patienten untermauerte dies erneut. Über 50 Prozent hatten während der Therapie Depressionen oder Fatigue und im Schnitt 35 Prozent zeigten die übrigen nichtmotorischen Probleme. Eine Anpassung der Therapie half vielen, die Beschwerden zu minimieren. Die an die Off-Phasen gebundenen Beschwerden wurden dann gemeinsam mit diesen verkleinert.

Welches Mittel jedoch wie angepasst werden muss, kann nur bei jedem Patienten individuell entschieden werden.