Leichtere Versorgung von Parkinson-Patienten: Arzneimittel-Gel statt Tabletten

Von Cornelia Scherpe
7. März 2014

Viele Menschen mit Parkinson sind auf die tägliche Einnahme ihrer Tabletten schlicht und ergreifend angewiesen. Da Morbus Parkinson bisher nicht heilbar ist, werden die Wirkstoffe bis zum Lebensende genommen. Da sich das Leiden mit den Jahren aber meist verschlechtert, wird auch die Vergabe der Medikamente schwieriger.

Die orale Einnahme in Tablettenform belastet sowohl Patienten als auch Verwandte und Pfleger. Zudem kommt es durch orale Einnahme eher zu Schwankungen der aktuellen Dosis im Körper und das kann zu weiteren Problemen führen. Eine Alternative ist daher das Einbringen eines Wirkstoffgels direkt in den Dünndarm.

In einer aktuellen Studie konnte belegt werden, dass diese Form sehr effektiv ist und daher bedenkenlos als Alternative empfohlen werden kann. Da durch das Gel die Menge an Wirkstoffen im Körper immer gleich hoch ist, wird das Problem der Schwankung ausgeschlossen.

Motorische Off-Zeiten durch Gel um vier Stunden verringert

In der Studie arbeitete man mit 71 Patienten, deren Parkinson bereits in einem sehr fortgeschrittenem Stadium war. Jeder bekam die notwendige Dünndarmsonde eingesetzt, damit das Gel an Ort und Stelle eingesetzt werden kann. Man bildete jedoch zwei Gruppen. Die eine Hälfte erhielt nur ein Placebogel und bekam stattdessen die Medikamente wie in der konventionellen Therapie als Tablette. Die übrigen Patienten erhielten das Arzneimittel-Gel und schluckten Scheintabletten ohne jeden Wirkstoff. Auf diese Weise wollte man den Placeboeffekt bei der Analyse ausschließen.

Am Ende der Studie war das Gel klar überlegen. Die motorischen Off-Zeiten verringerten sich um ganze vier Stunden pro Tag. In der Gegengruppe kam man nur auf zwei Stunden. Die eigentliche OP zur Anbringung der Dünndarmsonde verlief größtenteils gut, nur in zwölf Fällen kam es zu Komplikationen.