FDP-Politikerin Koch-Mehrin weiterhin ohne Doktortitel

Von Ingo Krüger
8. März 2013

Die FDP-Europaabgeordnete Silvana Koch-Mehrin muss weiterhin auf ihren Doktortitel verzichten. Das Verwaltungsgericht in Karlsruhe wies eine Klage der 42-Jährigen gegen den Entzug des Titels durch die Universität Heidelberg ab. Noch ist das Urteil jedoch nicht rechtskräftig. Eine Berufung beim Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg in Mannheim ist möglich.

Koch-Mehrins Anwälte hatten mit Hinweis auf Verfahrensfehler versucht, dass statt der Aberkennung der Doktorwürde lediglich eine wissenschaftliche Rüge erteilt werde. Dies lehnte die Vorsitzende Richterin jedoch ab: Der Plagiatsvorwurf sei auch dadurch nicht zu widerlegen.

Im Jahre 2000 hatte Koch-Mehrin in Heidelberg mit der Dissertation "Historische Währungsunion zwischen Wirtschaft und Politik: die Lateinische Münzunion 1865-1927" promoviert. Am 15. Juni 2011 entzog ihr die Universität Heidelberg aufgrund von Plagiaten in ihrer Dissertation den Doktorgrad. Aufgedeckt hatte die Affäre die Internetplattform VroniPlag.

Infolge der Plagiatsvorwürfe war die 42-Jährige von ihren Ämtern als Vizepräsidentin des Europaparlaments, als Vorsitzende der FDP im Europäischen Parlament und als FDP-Präsidiumsmitglied zurückgetreten. Sie kündigte außerdem im Oktober 2012 an, nicht noch einmal zur Wahl für das Europaparlament anzutreten.