Fehler bei der Behandlung? Patienten trauen Unfallchirurgen und Orthopäden am wenigsten

Von Cornelia Scherpe
21. Mai 2013

Kein Mensch ist perfekt und da auch Ärzte nur Menschen sind, unterläuft ihnen von Zeit zu Zeit auch schon einmal ein Fehler. Da sie aber die Verantwortung für Menschenleben haben, sollten sie so genau wie möglich arbeiten, damit die Zahl der Behandlungsfehler möglichst klein ist.

Laut einer aktuellen Statistik des MDK (des Medizinischen Diensts der Krankenkassen) genießen vor allen Dingen Unfallchirurgen und Orthopäden selten das Vertrauen der Patienten.

Insgesamt wurden für die Erhebung genau 12.483 Gutachten erstellt. Patienten hatten diese beantragt, da sie mit den Leistungen des Arztes nicht zufrieden waren. Bildet man ohne weitere Differenzierung einen Durchschnitt, so stellte sich in 31,5 Prozent heraus, dass der Patient zu recht Zweifel gehabt hatte.

Allerdings verteilen sich diese Behandlungsfehler sehr unterschiedlich auf die einzelnen Fachärzte. Mehr als 25 Prozent all dieser beantragen Gutachten stammen von Patienten, die ihrem Orthopäden oder Unfallchirurgen nicht getraut hatten. Es traf besonders Menschen mit Knochenbrüchen und Patienten, die Probleme mit der Hüfte oder dem Knie hatten.

Ganz anders sieht das bei Hausärzten aus. Sie verhalten sich demnach stets sehr korrekt. Nur sehr selten müssen Patienten einen Fehler bei der Behandlung vermuten. In der aktuellen Statistik waren es gerade einmal 200 Patienten und nur in 73 Fällen erwies sich der Verdacht überhaupt als begründet. Das entspricht gerade einmal 36,9 Prozent.

Als größte Fehlerquelle sehen die Experten im übrigen nicht die Ausbildung des Arztes, sondern die Bürokratie um den Patientenfall herum. Hier entsteht zu viel Arbeit, die sich in Details verliert und oft zu Fehlern bei der Therapiewahl führt.