Feuer wurde erheblich später vom Menschen geplant eingesetzt als bisher angenommen

Von Ralph Bauer
17. März 2011

Der Mensch gebraucht Feuer systematisch wohl noch nicht so lange wie bisher angenommen. Ein US-Forscher und sein niederländischer Kollege sind überzeugt, dass dies erst seit 400.000 und nicht wie bisher angenommen 1,6 Millionen Jahren geschieht.

Diesen Schluss ziehen sie laut einem Bericht der Nachrichtenagentur dapd aus der Analyse von 141 frühzeitlichen Fundorten. Demnach setzten Neandertaler erst vor 400.000 Jahren das Feuer zielgerichtet ein. Ab diesem Zeitpunkt fänden sich Feuerspuren wie etwa Holz oder Steine. Somit müsste die Besiedelung Europas ohne die für Wärme, Essenszubereitung und dem Schutz vor Raubtieren wichtige Technologie erfolgt sein. Bisher galt dies unter Wissenschaftlern als nicht vorstellbar.

Die beiden Forscher fanden Hinweise, dass bereits der Neandertaler das Feuer professionell nutzte. So war er wohl in der Lage, dieses selbst zu entzünden und konnte eine Art Pech herstellen durch schwelende Rinde in bedeckten Erdlöchern. Somit sehen sie das Bild vom primitiven Neandertaler teilweise als widerlegt.

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