Finanzskandal im Königshaus - Spanische Königstochter Cristina wurde vor Gericht verhört

Von Melanie Ruch
10. Februar 2014

Wegen des Finanzskandals ihres Ehemanns Inaki Urdangarin musste sich am vergangenen Samstag auch Spaniens Infantin Cristina dem Verhör des energischen, spanischen Richters José Castro stellen. Der ältesten Tochter des spanischen Königs Juan Carlos wird vorgeworfen, in die Machenschaften ihres Mannes verwickelt gewesen zu sein. Urdangarin soll als Leiter der Nóos-Stiftung zwischen 2004 und 2006 mehrere Millionen Euro veruntreut haben.

Cristina war während dieser Zeit Mitglied des Direktoriums der Stiftung und zur Hälfte Miteigentümerin einer angeblichen Scheinfirma namens "Aizoon", mit der das unterschlagene Geld gewaschen wurde. Zudem soll Cristina private Reisen und Anschaffungen mit der Kreditkarte der Firma gezahlt haben, um so die Firmengewinne und die Steuerabgaben zu verringern.

Außer dem Ermittlungsrichter Castro sieht jedoch niemand die Infantin in der Schuld, weder das Finanzamt, das in dem Fall als Geschädigter auftritt, noch die Staatsanwaltschaft. Den Ruf der spanischen Monarchie hat der Skandal aber dennoch mächtig angekratzt.