Fledermäuse: Und ewig lockt die Kletterpflanze

Von Ingo Krüger
5. August 2011

Bienen und Hummeln mögen bunte Blüten. Doch nicht nur Insekten sorgen für die Bestäubung von Pflanzen, sondern auch Fledermäuse. Doch wie locken die Gewächse die Tiere an, die auf optische Signale nicht reagieren?

Forscher aus Deutschland und England entdeckten im Regenwald Kubas Kletterpflanzen mit schüsselförmigen Blättern. Diese ködern Fledermäuse mit akustischen Zeichen. Die Form der Blätter von Marcgravia evenia reflektiert die Ultraschallrufe der Tiere. Trinken die Fledermäuse den Nektar der Pflanze, bestäuben sie sie gleichzeitig.

Eine Pflanze, die sie schon einmal aufgespürt haben, finden Fledermäuse besser als andere, da sie ihre Nahrung mittels ihres akustischen Echoortungssystems suchen.

Marcgravia evenia kommt im Regenwald eher selten vor. Daher ist die Kletterpflanze abhängig davon, auch Bestäuber anzulocken, die bei der Suche nach Nahrung größere Distanzen zurücklegen. Da die Fledermäuse pro Nacht Hunderte von Pflanzen aufsuchen müssen, um ihren Energiebedarf zu decken, sind sie darauf angewiesen, nektartragende Regenwald-Gewächse möglichst zielgerichtet anzufliegen.