Fliegenhirn von Wissenschaftlern umprogrammiert

Durch Manipulation änderte Fliege angeborene Angewohnheiten

Von Viola Reinhardt
23. Oktober 2009

Britische Forscher der University of Oxford, haben mit einem Trick ein Fliegenhirn so umprogrammiert, dass die Fliege folglich eine schlechte Erfahrung machte, die sie ohne diese Manipulation vermutlich nie gemacht hätte. Mittels eines Laserblitzes auf bestimmte Gehirnzellen, erlernten die Taufliegen plötzlich einen ansonsten gemochten Geruch abzulehnen.

Das Prinzip hinter dieser Reaktion

Aufgrund des Lichtschocks geben die verantwortlichen Nerven des Geruchsgedächtnisses den Botenstoff Dopamin ab. Derselbe Botenstoff ist auch innerhalb des Menschen zu finden und gilt unter anderem als ein Glückshormon.

Während Dopamin beim Menschen als Glücksmacher fungiert, erweist sich genau dieser Botenstoff bei Fliegen als Signal einer Abneigung. Angetrieben wurden die Forscher durch die Fragestellung, wie Intelligenz entsteht und welche Mechanismen sich hinter dem Bewerten und Handeln verbergen.

Anhand der gewonnenen Erkenntnisse, dass optische Schocks dabei helfen können eine direkte Programmierung im Gehirn auszulösen, könnten zukünftig nicht nur wie bisher Aktivitäten, Erkenntnisse oder Empfindungen durch Hirnmessungen zugeordnet werden, sondern auch durch Manipulationen entsprechender Hirnschaltungen gleich solche Zustände erzeugt werden.