Flughunde prägen sich ihre Lebensumgebung auf bis zu 25 Kilometer genau ein

Flughunde merken sich ihre Heimat mit geistiger Landkarte

Von Thorsten Poppe
18. August 2011

Flughunde orientieren sich wohl mit Hilfe ihres Erinnerungsvermögens und können so lange Flugstrecken von ihrem Höhlenschlafplatz aus mit einer Geschwindigkeit von bis zu 60 km/h ohne Probleme erreichen.

Zum Experiment

Israelische Wissenschaftler fanden das jetzt in einer neuen Studie heraus, bei der sie die Tiere mit einem GPS-Sender ausgestattet hatten. Die Flughunde flogen jede Nacht zu derselben Futterquelle, einem Baum voller Früchte, und ignorierten Bäume derselben Art, die nicht so weit entfernt von ihrem Schlafplatz waren.

Beim nächsten Versuch setzten die Forscher deshalb die Tiere fast 50 Kilometer von ihrer Höhle entfernt aus. Trotz dessen fanden sie in der Nacht ihren Futterplatz wieder ohne Probleme.

Als im nächsten Experiment die Flughunde auf dem Boden eines Kraters ausgesetzt wurden, hatten sie erhebliche Schwierigkeiten, weil ihnen die Umgebung komplett fremd war und es keine Orientierungspunkte dort mehr für sie gab. Erst als sie herausfanden, wie man aus dem Kegel des Vulkans kommt, hatten sie ihren Orientierungssinn wieder gefunden.

Zum Ergebnis

So erkannten die Wissenschaftler, dass die Tiere nicht von ihrem Geruchssinn geleitet werden, sondern von bestimmten Markierungen innerhalb der Landschaft.

Wie ein Vogel merken sie sich bestimmte Merkmale wie Berge oder erleuchtete Siedlungen. Daraus erstellen sie dann eine kognitive Landkarte über eine große Fläche ihres Lebensmittelpunktes.